Informationen nach der Operation

Die wichtigsten Informationen für Patienten nach der Operation

 

Am Tag der Operation

  • Nach der Operation sollten Sie noch nicht allein aufstehen, da eine Sturzgefahr durch Schwindel bestehen könnte. Das erste Aufstehen nach der OP findet nur in Begleitung des Pflegepersonals statt. Bitte scheuen Sie sich nicht zu klingeln, um nach Hilfe zu Fragen.
  • Das korrekte Aufstehen wird Ihnen durch das Pflegepersonal erklärt und erfolgt nach dem „en bloc“ Prinzip.
  • Sie sollten nicht länger als 30 Minuten sitzen.
  • Haltegriffe: Bitte beachten Sie, dass Sie keinen Haltegriff über dem Bett haben, da die durch das Hochziehen entstehenden Hebelwirkungen eine zu große Belastung für die Wirbelsäule darstellt.
  • Schmerzen: Das Pflegepersonal wird Sie in regelmäßigen Abständen nach Schmerzen fragen. Angegeben wird dies in einer Schmerzskala von 0 bis 10, wobei 0 „kein Schmerz“ und 10 „größtmöglicher Schmerz“ bedeutet. Dies hilft bei der Auswahl von konkreten Maßnahmen.
  • Sollten Sie Schmerzen, Kribbeln, Taubheitsgefühle oder Sensibilitätsstörungen spüren, melden Sie dies bitte umgehend dem Pflegepersonal.
  • Drainage und Blasenkatheter: Falls Sie eine Drainage und/oder einen Blasenkatheter liegen haben, werden diese in der Regel am ersten bzw. zweiten Tag nach der OP entfernt. Dies erfolgt durch Ihren betreuenden Arzt, bzw. durch die Pflegekräfte.

 

Bei Operationen an der Lendenwirbelsäule

Sie sollten die folgenden Tätigkeiten vermeiden:

  • Rotationsbewegungen (Drehungen im Wirbelsäulenbereich)
  • Bücken
  • Schweres Heben und Tragen (über 5kg)
  • Längeres Sitzen

Sitzen sollten Sie vermeiden, dürfen dies allerdings anfangs zum Essen. Dies kann beschwerdeabhängig gesteigert werden. Wichtig ist auch die Haltung regelmäßig zu ändern (frei sitzen, Rücken anlehnen, mit den Armen abstützen etc.).

 

Bei Operationen an der Halswirbelsäule

Sie sollten die folgenden Tätigkeiten vermeiden:

  • Plötzliche Kopfbewegungen (Drehung, Auf-/Abneigung)
  • Drehung des Kopfes über Ihre Schmerzgrenze
  • Schweres Heben und Tragen

Sitzen dürfen Sie ohne Einschränkung, allerdings sollten zur Entlastung die Arme aufgelegt werden.

 

Bei allen Operationen an Lenden- oder Halswirbelsäule

  • Gehen ist die beste Schmerzmedizin und ein gutes Training. Deswegen empfehlen wir Ihnen mehrmals über den Tag verteilt zu gehen. Die Dauer hängt von Ihrem Empfinden und den Beschwerden ab. Das Treppensteigen soll erst am 2. Tag nach der OP geübt werden.
  • Stehen ist erlaubt, solange keine Beschwerden auftreten.
  • Duschen ist erst nach 48 Stunden nach der OP wieder gestattet. Bitte geben Sie hierzu dem Pflegepersonal Bescheid, da nach dem Duschen der Verband gewechselt werden muss. Bitte beachten Sie, dass ihre Wunde trocken und sauber bleiben muss.

 

Nach der Entlassung

  • Autofahren dürfen Sie erst mindestens 4 Wochen nach der OP.
  • Bitte denken Sie in den ersten Wochen nach der OP daran, nach etwa 1 Stunde im Sitzen eine aktive Pause von 5 bis 10 Minuten einzulegen, dies gilt auch auf Auto- und Zugfahrten sowie Flügen.
  • Insgesamt sollten Sie viel gehen, wenig stehen, noch weniger sitzen und zum Entspannen immer wieder liegen.
  • Bei Fragen wenden Sie sich bitte direkt an unser Ärzte- und Pflegeteam.

 

Für die ersten 6 Wochen nach der Operation gilt

  • keine Massagen
  • keine Extensionsbehandlungen
  • keine Manuelle Therapie
  • keine Wärmeanwendung
  • keine Bauchlage, nur Rücken- und Seitenlage: im Liegen ist es wichtig, dass die gesamte Wirbelsäule die natürliche Form behält; Kopf und Nacken deswegen ggf. mit Kissen unterstützen
  • keine Seitneigung, Rotation oder Flexion der Wirbelsäule
  • Kopfteil max. 30 Grad hochstellen
  • gleichmäßig und ruhig atmen, vor allem Pressatmung vermeiden
  • größere körperliche Belastungen sowie belastende Sportarten (wie Mountainbiken oder Rennradfahren) sind bis 6 Wochen nach der OP nicht erlaubt

 

Physiotherapeutische Behandlung 

  • Die Physiotherapeutische Behandlung sollte 2x pro Woche stattfinden. Aber in der Regel bitte erst 2 Wochen nach OP damit starten!
  • Dabei sollten Ihnen stabilisierende Übungen für Rücken- und Bauchmuskulatur in verschiedenen Ausgangsstellungen mit und ohne Geräte gezeigt werden, die Sie nach Möglichkeit auch zur Eigenübung daheim durchführen können und beschwerdeabhängig steigern sollten.
  • Gerne kann Ihr Physiotherapeut Ihnen auch rückenschonendes Verhalten für den Alltag und den Aktivitäten des täglichen Lebens, im rückenschonenden Verhalten, erklären und zeigen.
  • Z.B. Bücken, Heben, Tragen, Aufstehen, Hinsetzen, Stehen, Sitzen, Sitzen am PC, ins Auto ein- und aussteigen, Schuhe anziehen, etc..

 

Empfehlung für ca. 10 bis 12 Wochen nach der Operation

  • bei LWS-Operationen: intensives Übungsprogramm zur Kräftigung der Rücken- und Bauchmuskulatur; Rückentraining mit zunehmend Seitneigung, Rotation und Flexion der Wirbelsäule
  • bei HWS-Operationen: intensives Übungsprogramm zur Kräftigung der Hals- und Nackenmuskulatur und Stabilisation
  • Herstellung eines physiologischen Bewegungsablaufs

Bei starken Schmerzen, Problemen bei Blasen- und/oder Mastdarmleerung, Reithosenanästhesie oder sonstiger Taubheit und Lähmung kontaktieren Sie bitte uns oder Ihren Hausarzt.

 

Häufig gestellte Fragen

Wann beginnt die Krankengymnastik?

Mit Krankengymnastik können Sie erst 14 Tage nach Ihrer OP beginnen. In den ersten Wochen nach einer OP stehen körperliche Schonung und wirbelsäulengerechtes Verhalten im Vordergrund.

Muss ich eine Reha-Maßnahme machen?

In der Regel ist keine Reha-Maßnahme vorgesehen.

Sollte ich auf das Schuhwerk achten?

In den ersten drei Monaten sollten Sie auf rutschfeste Schuhe achten, sowie festsitzende Schuhe mit flachem und dämpfendem Absatz.

Ab wann darf ich längere Reisen unternehmen?

Empfohlen wird, erst 3 Monate nach der OP und dem Kontrolltermin eine längere Reise zu unternehmen.

Ab wann kann ich wieder arbeiten?

Der Zeitpunkt der Arbeitswiederaufnahme ist zum einen abhängig von Ihrem Genesungsverlauf, vor allem aber von der Art Ihrer Tätigkeit.

Wann kann ich wieder mit Sport beginnen?

Sport mit Drehbewegungen der Wirbelsäule (Tennis, Golf, etc.) sowie Kontaktsportarten (Fußball, Handball, etc.) sollten Sie erst frühestens 3 Monaten nach der OP wieder aufnehmen. Nach 4 Wochen können Sie allerdings mit Walking, Nordic Walking, Schwimmen oder Fahrrad fahren beginnen.

Nach der Operation habe ich noch Schmerzen, ist das normal?

Schmerzen nach der Operation sind nicht ungewöhnlich. Einerseits sind sie durch den Eingriff selbst bedingt (Wundschmerz), zum anderen ist der Regenerations- und Heilungsprozess langwierig, auch wenn die Ursache der Schmerzen beseitigt wurde. Bei übermäßigen oder untypischen Schmerzen wenden Sie sich bitte sofort an Ihren behandelnden Arzt.

Kontakt Praxis

MVZ für Neurochirurgie/Neuroradiologie GmbH
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